Baustellenbesuch mit Kultursenator Brosda und Finanzsenator Dressel.
Die südliche Deichtorhalle wird seit 2021 grundlegend saniert und erweitert. Ziel ist es, nicht nur die gravierenden Schäden an dem mehr als 100 Jahre alten Baudenkmal zu beheben, sondern zugleich das international renommierte Ausstellungshaus für die Besucherinnen und Besucher deutlich attraktiver zu machen und technisch zeitgemäß zu modernisieren. Bei dem heutigen Baustellenbesuch mit Kultursenator Carsten Brosda, Finanzsenator Andreas Dressel, Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg, Bert Antonius Kaufmann, Kaufmännischer Direktor Deichtorhallen Hamburg und Martin Görge, Geschäftsführer Sprinkenhof, wurde der Umfang der denkmalgerechten Sanierung der südlichen Deichtorhalle deutlich. Die Substanz der direkt am Wasser gelegenen Halle weist erhebliche Schäden auf. Im Zuge der Sanierung entstehen zudem unter anderem neue zusätzliche Flächen für die Sammlung F.C. Gundlach und Räume für die kulturelle Bildung. Darüber hinaus wird sich die südliche Halle der Deichtorhallen mit zusätzlichem Foyer, Buchhandlung und Gastronomie deutlich sichtbarer in den Stadtraum öffnen. Realisiert und finanziert wird das anspruchsvolle Projekt im Rahmen des sogenannten Mieter-Vermieter-Modells durch die städtische Realisierungsgesellschaft Sprinkenhof. Beim Sanierungsbeginn 2021 war ursprünglich eine rund dreijährige Sanierungszeit vorgesehen. Aufgrund erheblich größerer Schäden als ursprünglich angenommen und der Insolvenz eines Planers, verbunden mit einer Neuausschreibung der vollumfänglichen Planung, werden die Sanierungsarbeiten bis Sommer 2027 andauern.
Mit ihrer Industriearchitektur vom Beginn des 20. Jahrhunderts sind die Deichtorhallen als Ensemble eines der wichtigsten technischen Kulturdenkmale der Stadt Hamburg. Nachdem 2015 die Sanierung der nördlichen Deichtorhalle erfolgreich abgeschlossen werden konnte, wird nun die Südhalle in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt umfassend saniert. Im Rahmen der Sanierung werden unter anderem gravierende Schäden an der Tragwerkskonstruktion behoben und die Fassaden erneuert. Dabei bleibt die charakteristische und durch das Dach geprägte Silhouette des Denkmals erhalten und die filigrane Gliederung der Giebelverglasung aus der Entstehungszeit wird wiederhergestellt. Gleichzeitig wird sich das Haus zu allen Seiten öffnen und so die Innenstadt mit der HafenCity und dem Kreativquartier Oberhafen verbinden.
Das Foyer am Haupteingang der Nordfassade wird neugestaltet und durch den Rückbau der momentan eingezogenen Geschossebene wieder in seiner ganzen Höhe erlebbar gemacht. Die imposante zentrale Ausstellungshalle wird in ihrem bisherigen Charakter als große flexibel nutzbare Fläche mit über 1.000 Quadratmetern erhalten bleiben, aber technisch vollständig modernisiert. Die Halle öffnet sich zukünftig auch zur Westfassade mit einem Eingang, über den eine neu geschaffene Publikumsfläche im ersten Obergeschoss zu erreichen sein wird. Hier entsteht ein zusätzlicher Bereich zur Präsentation der Sammlung F.C. Gundlach, bestehend aus einer Ausstellungsfläche, einem Schaudepot sowie der Bibliothek F.C. Gundlach. An der Ostseite wird ein neuer Workshopbereich für kulturelle Bildung entstehen. Dazu wird das bisher ungenutzte frühere Toilettenhäuschen der ehemaligen Markthallen mit seiner besonderen Architektur erstmals grundlegend saniert. Hier entsteht außerdem ein neuer Eingang zu den Büro- und Verwaltungsflächen im ersten Obergeschoss. Die Flächen der Buchhandlung und des Restaurants werden besser aufgeteilt und unterstreichen die Öffnung der Deichtorhallen in den Stadtraum.
Für die Sanierungszeit ist auf dem Deichtorplatz mit dem PHOXXI ein temporäres Haus der Photographie errichtet worden, in dem das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm mit besonderen Formaten fortgesetzt wird und Büros der Deichtorhallen übergangsweise eingezogen sind. Zusätzlich finden punktuell fotografische Ausstellungen auch in der Halle für aktuelle Kunst und der Sammlung Falckenberg statt.