Hamburg. Hafen. Kristall Tower, Grosse Elbstrasse , Am Altonaer Holzhafen .

Die allgemeine Teuerung infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine macht auch das Mieten von Wohnungen teurer. Gerade die Indexmieten werden auch in Hamburg für viele Mieter:innen zur Belastung. Der repräsentative Hamburger Verbraucherschutz-Pegel der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und der Verbraucherzentrale Hamburg zeigt, wie sich die Situation in Hamburg darstellt.

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Aufgrund der Teuerung spüren fast fünf von zehn Mieter:innen in Hamburg wirtschaftliche Probleme, ein knappes Drittel sogar mittlere bis eher starke. Dabei fallen die Erhöhungen der Kaltmieten und der Nebenkosten für sich allein genommen teilweise noch verkraftbar aus. Problematisch kann es vor allem dort werden, wo beide Erhöhungen zusammenkommen. Dies ist bei 45 Prozent der Befragten der Fall.

Der Anteil der Indexmietverträge liegt in Hamburg bei insgesamt 17 Prozent. Bei den Jüngeren (18-34 Jahre) liegt der Anteil wesentlich höher. Aufgrund der allgemeinen Teuerung scheinen solche Verträge eine besondere Rolle einzunehmen, da hier deutlich häufiger Mietrückstände zu verzeichnen sind als bei anderen Mietverträgen.

Wichtige Ergebnisse im Überblick

  • Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat keine vertraglich festgelegte Mieterhöhung. 21 Prozent haben einen Staffelmietvertrag, 17 Prozent einen Indexmietvertrag. Bei den Indexmietverträgen sind die Altersunterschiede deutlich: Die Jüngeren verfügen fast drei Mal häufiger über solche Verträge als Ältere (50-70 Jahre).
  • 59 Prozent der Befragten sind aktuell von einer Steigerung der Kaltmiete betroffen, die meisten Erhöhungen erfolgten 2022. In vier von fünf Fällen betragen oder betrugen die Erhöhungen bis zu 100 Euro, etwas mehr als die Hälfte erfolgt wegen einer Anpassung an den Mietspiegel.
  • Bei Indexmietverträgen wurde bei etwas mehr als drei von vier Befragten eine Erhöhung vorgenommen oder angekündigt. Ähnlich sieht es bei den Staffelmietverträgen aus. Bei den Mietverhältnissen ohne festgelegte Erhöhung waren dagegen mehr als die Hälfte nicht von einer Erhöhung betroffen und es war auch keine zum Zeitpunkt der Umfrage angekündigt.
  • In gut zwei Dritteln der Fälle erfolgte im Jahr 2022 eine Erhöhung der Mietnebenkosten – und damit noch häufiger als die Erhöhung der Nettokaltmiete. Hier zeigen sich die Auswirkungen der Energiepreiskrise deutlich.
  • Bei 5 Prozent aller Befragten bestehen Mietrückstände. Bei Personen mit niedrigem Einkommen sind es 9 Prozent, bei Personen, die 50 Prozent oder mehr des Haushaltsnettoeinkommens für die Kaltmiete aufbringen, sind es 14 Prozent. Auffällig hohe Anteile von Haushalten mit Mietrückständen zeigen sich bei Indexmietverträgen (15 Prozent) und bei den Staffelmietverträgen (10 Prozent).