Mecklenburg-Vorpommern. Prof. Dr. h.c. Richard Wossidlo (1859-1939) gilt als Begründer der Volkskunde Mecklenburgs, als einer der Väter der deutschsprachigen Volkskunde und als einer der bedeutsamsten Feldforscher der Europäischen Ethnologie.


Für seine Mecklenburgischen Volksüberlieferungen wurde Wossidlo 1906 mit der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock ausgezeichnet. Von 1883 bis 1939 bereiste Wossidlo buchstäblich jeden Ort Mecklenburgs, und zwar teils mehrfach, um das kulturelle Wissen seiner Landsleute aufzuzeichnen.

Herzstück des Nachlasses von Richard Wossidlo ist sein Feldforschungsarchiv, eine zwei Millionen Belege umfassende Zettelsammlung. Das von 1883 bis 1939 mit mehreren hundert Helfern aus vielen Regionen Mecklenburgs zusammengetragene Archiv dokumentiert in territorialer Geschlossenheit und systematischer Ordnung Bräuche, Volkserzählungen (Sagen, Legenden, Märchen, Schwänke, Sprichwörter, Redensarten usw.) und Volkslieder, die Bereiche des Volksglaubens und der Volksmedizin, erfasst Flurnamen, Beobachtungen über das Tier- und Pflanzenleben, gibt Hinweise über Nahrungs-, Kleidungs- und Wohnformen, das Arbeitsleben und Arbeitsgerät der Bauern, Tagelöhner, Seefahrer, Fischer und Handwerker, das Kinderleben und vieles andere mehr.

Universität Rostock. Fakultät für Informatik . Konrad-Zuse-Haus .

Universität Rostock, Dipl.-Inf. Alf-Christian Schering, IEF/Institut für Informatik (links im Bild) erstellt das digitale Wossidlo-Archiv WossiDiA mit Dr. Christoph Schmitt (Leiter) ( rechts im Bild) im Institut für Volkskunde in der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock.



WossiDiA (Wossidlo Digital Archive) überführt den aus mehr als zwei Millionen handschriftlichen Aufzeichnungen, Belegen und umfänglichen Korrespondenzen bestehenden Nachlass des mecklenburgischen Volkskundlers Richard Wossidlo (1859-1939) in ein digitales Archiv.

Mecklenburg-Vorpommern. Waren/ Müritz, Richard Wossidlo Gymnasium. Aus Anlass des 80. Geburtstages von Richard Wossidlo wurde die Schule am 26. Januar 1939 in Richard-Wossidlo-Gymnasium umbenannt.

Das Weinbergschloss, Bahnhofstrasse 26. Die repräsentative Villa wurde 1872 im Auftrag des Federower Gutsbesitzsers Hermann von Maltzahn im Neorenaissancestil erbaut. Seit 1890 dann als Wohnhaus genutzt, wohnte dort als prominentester Bewohner der mecklenburgische Volkskundler Prof. Richard Wossidlo in mehreren Wohnungen, in denen er seine umfangreichen Aufzeichnungen, Bibliotheksbestände sowie sein privates Volkskundemuseum untergebracht hatte, bis zu seinem Tod 1939.
Verfahren zur analogen Langzeitsicherung digitalen Erbes.
Die Universität Rostock leistet mit WossiDiA-Systems geniale Arbeit. Dieses System benutzt semi-strukturierte Daten (XML) und Hypergraphstrukturen für komplexe Vernetzung der Inhalte. Mit einem Verfahren zur Langzeitsicherung digitaler Inhalte basierend auf digitalen Techniken, wurde eine Datenbank geschaffen, die den Studenten zur Verfügung steht.

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